Novelle der Heizkostenverordnung als neuer Treiber im Smart Meter Rollout

Mit dem Beschluss der Bundesregierung zur Änderung der Verordnung über die Heizkostenabrechnung sollen zukünftig nur noch fernablesbare Heizkostenverteiler installiert werden, die an ein Smart Meter Gateway anbindbar sind. Die Fernlesbarkeit ist bereits seit Oktober 2020 für Neuinstallationen gefordert und der Bestandsschutz läuft Ende 2026 aus. Bis Ende 2031 muss die Smart-Meter-Gateway-Anbindbarkeit ebenfalls gewährleistet werden.

Die Novellierung der Heizkostenverordnung bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. Der notwendige Vorgang dafür war für Mitte September 2021 geplant, wurde allerdings vertagt und kann nun frühestens im Oktober fortgesetzt werden. Der zuständige Bundesratsausschuss begründet die Absetzung unter anderem mit der notwendigen Bearbeitungszeit für die eingegangenen Stellungnahmen der Messdienstleister-Verbände.

Die neue Heizkostenverordnung schreibt „Datenschutz und -sicherheit nach dem Stand der Technik“ vor. Dies ist gegeben, wenn Schutzprofile und technische Richtlinien des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eingehalten werden, wie es mit einem Smart-Meter-Gateway funktioniert.

Durch diese Vorgaben wird im Bereich des Sub-Meterings konsequent eine Infrastruktur geschaffen mit der sich das Liegenschaftsmodell nach § 6 des Messstellenbetriebsgesetzes anwenden lässt und die proprietären Systeme der verschiedenen Hersteller im Sub-Metering enden sollen. Mit diesem Modell können ganze Liegenschaften für mehrere Sparten bei einem Messstellenbetreiber gebündelt werden. Die Zustimmung für diesen Auftrag erfolgt hierbei über den Anschlussnehmer, in der Regel dem Vermieter und liegt nicht mehr beim Anschlussnutzer oder Mieter.

Mit dem perspektivischen Start des Liegenschaftsmodell in der Fläche wird es zu einer Beschleunigungswirkung im Smart-Meter-Rollout kommen.

Energieversorgungsunternehmen müssen sich nun bewusst werden wie die Positionierung der eigenen (grundzuständigen) Messstellenbetreiber gut genutzt werden kann: Was bedeutet es für Technikauswahl, Rolloutstrategie und Produktpallette (für die Wohnungswirtschaft) und insbesondere wann ist es wirklich relevant?

LBD unterstützt Sie bei diesen und weiteren Fragestellungen im Metering.

Ansprechpartner: Dirk Müggenburg