Rolloutoptimierung durch zählpunktscharfe Planung


Die Markterklärung vom 31. Januar 2020 ist der Startschuss für den Rollout intelligenter Messsysteme: innerhalb von 3 Jahren sind mindestens 10% der Pflichteinbaufälle (Letztverbraucher bis 100.000 kWh ohne RLM) umzurüsten. Abwarten wurde bislang nicht bestraft, ist nun aber keine Option mehr.

Aufgrund der engen gesetzlichen Preisvorgaben muss der Rollout maximal effizient erfolgen, um ihn zumindest kostenneutral zu gestalten. Skaleneffekte und abgestimmte digitale Prozesse sorgen für Wettbewerbsvorteile.

Messstellen müssen daher künftig gegenüber Dritten verteidigt und auf der intelligenten Infrastruktur aufbauende, rentable Zukunftsgeschäfte entwickelt werden. Mit dem Rollout wird der Wettbewerb im Messwesen zunehmen und die Wohnungswirtschaft stärker in den Fokus rücken. Ab 2021 greift das Liegenschaftsmodell nach § 6 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das die Konvergenz der Metering- und Submeteringmärkte fördern wird.

Die Frage nach der optimalen strategischen und operativen Positionierung kann nicht einheitlich, sondern nur individuell beantwortet werden. Es gilt, den Rollout zeitlich und räumlich hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Wettbewerb zu optimieren. Für die Rolloutstrategie müssen die folgenden Leitplanken erarbeitet werden:

  • Festlegung der jährlichen Rolloutmengen in den ersten 3 Jahren;
  • Priorisierung der Verbrauchs- und Einspeisegruppen des MsbG, insbesondere um den zeitlich-differenzierten Anforderungen/Pflichteinbaufällen des BSI gerecht zu werden;
  • Berücksichtigung wettbewerblicher MSBs, Positionierung bzgl. der Wohnungswirtschaft;
  • Kundenorientierte Mehrspartenlösungen.

Innerhalb dieser Leitplanken gibt es weitere Optionen, z.B. Auswahl der auszustattenden Messstellen nach Eichfrist, Höhe der Preisobergrenze oder ein straßenzugsweises Vorgehen.

Kartenausschnitt aus dem LBD-Rollout-Tool für einen effizienten, geooptimierten Rollout (Blauer Punkt = Zählpunkt); ©LBD

Die Vielfalt an Möglichkeiten muss zur wirtschaftlichen Optimierung des Rollouts zählpunktscharf simuliert werden. Leisten kann dies eine data-science-gestützte, geodatenbasierte Analyse wie die Optimierung mit dem LBD-Rollout-Tool. Herkömmliche Excelmodelle und Workforcemanagementsysteme sind nicht in der Lage, die erforderliche Multidimensionalität und Betrachtungstiefe abzubilden. Die Bewertung der Ergebnisse erfolgt anhand der Kriterien Kosten, Kapazitäten und Erlöse. Zudem dienen sie als Grundlage für Make-or-Buy-Entscheidungen.

Zur kundenorientierten Ausgestaltung und Hebung weiterer Synergien können anstehende Kundenkontakte, z.B. im Rahmen von Hausanschlussinspektionen und Baumaßnahmen sowie zusätzliche Sparten in die Planung einbezogen werden.

Ansprechpartner: Dirk Müggenburg