IT-gestützte Analyse des Verdichtungs- und Ausbaupotenzials für Fern- und Nahwärmenetze


Das Fernwärmegeschäft steht infolge der Wärmewende und der zunehmenden Elektrifizierung (Sektorkopplung) unter Handlungsdruck: perspektivisch schrumpfende Fernwärmeabsätze werden zu sinkender Netzauslastung führen. Gleichzeitig steigt der Druck auf Fernwärmeversorger, einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Wärmesektors zu leisten. Strategisches Ziel muss es daher sein, durch systematische Realisierung der vorhandenen Wachstumspotenziale für Ausbau und Verdichtung die Ertragskraft zu sichern und dabei einen Klimaschutzbeitrag für die Stakeholder zu leisten.

Die LBD verfügt über weitreichende Projekterfahrung bei der systematischen Identifizierung von Ausbau- und Verdichtungspotenzialen in Fernwärmenetzen. Unsere softwaregestützten und geobasierten Analysen ermöglichen es, objektscharfe Aussagen zu treffen hinsichtlich des wirtschaftlichen Anschlusses einzelner Kunden an das Bestandsnetz unter Berücksichtigung notwendiger Leitungsbaumaßnahmen.

Dabei werden anhand von geobasierten Analysen für jedes Gebäude systematisch die notwendigen Hausanschlussdistanzen zum Bestandsnetz ermittelt. Aus den Fernwärmeerlösen abzüglich der zuwachsenden Erzeugungskosten und der Kosten des Netzanschlusses wird objektscharf der Zuwachs-Deckungsbeitrag ermittelt. Daraus resultierend kann die Wirtschaftlichkeit des Anschlusses für jedes Gebäude und für Versorgungsgebiete bestimmt werden.

Abbildung 1: Verdichtung des Fernwärmenetzes, ©LBD

Abbildung 1 zeigt exemplarisch die analytische Herangehensweise: die grünen Leitungsabschnitte repräsentieren den Status quo des Netzes. Die Gebäude, die an den lila eingefärbten Leitungen angeschlossen sind, können wirtschaftlich im Rahmen einer ersten Verdichtung angeschlossen werden. Anschließend können weitere Gebäude an das erweiterte Netz wirtschaftlich angeschlossen werden (Folgeverdichtung mit rosa eingefärbten Leitungen).

Abbildung 2: Rasterung des Wärmebedarfs, ©LBD

Neben einer Verdichtungsanalyse lassen sich mit unserer Lösung darüber hinaus auch strategische Bewertungen hinsichtlich eines möglichen Netzausbaus von Fern- und Nahwärme durchführen.
Hierzu werden die gebäudescharfen Wärmebedarfe gerastert analysiert als Wärmeliniendichte in Relation zum notwendigen Leitungsnetz gesetzt (s. Abbildung 2), um Wärme-Hot-Spots bzw. »Sweet-Spots« zu identifizieren. So wird eine Grundlage für die systematische Wärmemarktbearbeitung und die Weiterentwicklung der Strategie geschaffen.

Ansprechpartner: Dr. Bastian Sauer