Die Dekarbonisierung der Wärme und der Ausbau der Erneuerbaren werden zum Top-Thema
Das Jahr 2022 ist in sehr vielen Bereichen anders verlaufen als geplant bzw. erhofft. Am 11. Januar 2022 starteten wir noch mit einer ambitionierten Eröffnungsbilanz des damals neu gegründeten BMWK mit einem Klimaschutz-Sofortprogramm, welches erstmals der Größe der Aufgabe gerecht wurde (zum Beitrag #TurboKlimaschutz).
Jetzt blicken wir auf ein Jahr 2022 mit einer Zeitenwende am 24. Februar und auf ein vollständig neues Marktumfeld. Die damals avisierte Verdreifachung der Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren ist längst nicht erreicht. Eine komplett neue Versorgungs- und Preissituation hat Versorger, Stadtwerke und Gaslieferanten teils in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gebracht oder zu strikten strategischen Änderungen gezwungen.
2023 wird entscheidend für die Energiewende, so zitiert die E&M Bundesminister Habeck diese Woche vom Handelsblatt Energiegipfel. Der Handlungs- und Reformdruck ist weiterhin hoch. Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten sind die Maßstäbe für zukünftiges Handeln. Mit einem Blick in unsere Werkstatt schauen wir auf die Trends und Themen, die unsere Kunden in 2023 beschäftigen werden. Die Grundzüge aus 2022 bleiben bestehen, nur der Handlungsdruck wächst stetig, während sich die Rahmenbedingungen weiter verändern.
#Dekarbonisierung der Wärme
Ohne Frage ist die Dekarbonisierung der Wärme eine der zentralen Herausforderungen, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Die Anzahl der Akteure und die Höhe der Investitionen ist immens. Die Einführung einer flächenendeckenden Kommunalen Wärmeplanung (KWP) als zentrales Koordinierungsinstrument für die lokale Wärmewende steht bevor. All dies wird nur mit den richtigen digitalen Tools steuerbar sein, sowohl auf strategischer Ebene, als auch während der Transformation. Wir setzen INFRA|Wärme als ganzheitliches Tool bei Kommunen, Versorgern und Netzbetreibern ein, für die Kommunale Wärmeplanung, Transformationsplanung gemäß BEW und umfassende Dekarbonisierungsstrategien für Energieerzeugung, Netz und Vertrieb. Mithilfe geodatenbasierter Algorithmik wird die notwendige Analytik als Grundlage für die Priorisierung u.a. auch für Fernwärmevorranggebiete, als auch für Partizipation ermöglicht, indem Ziele auf das Gebäude heruntergebrochen werden. Mit Blick auf unsere Werkstatt ist es das Top-Thema 2023 für unsere Kunden.
#Zukunft Klimaneutrale Stadt
Eine Minderungsstrategie für eine Stadt, eine Kommune oder ein Quartier umfasst neben der Wärme, auch Strom und Mobilität. Das CO2-Restbudget wird zum Maßstab allen politischen Handelns und erfordert völlig neue und andere Klimaschutzkonzepte – quasi Klimaneutralitätskonzepte. Um integrierte strategische Entscheidungen zu treffen, setzen wir in unseren Projekten auch hier auf geodatenbasierte Algorithmik über unser Tool INFRA und auf den LBD-Klimakompass, um die Handlungsfelder zur Vermeidung, Dekarbonisierung oder Kompensation strategisch einzuordnen. Alles mit dem Ziel und dem Fokus Stadtentwicklung, Gebäudesanierung und Infrastrukturentwicklung miteinander zu verzahnen.
#Zukunft Gasnetz
Eng verknüpft mit der Entwicklung der Wärmeversorgung ist natürlich das Gasnetz. Potentialanalysen und Rück- bzw. Umbauszenarien sind hier die Hauptthemen. Wasserstoff wird als wichtiger Lösungsbaustein im Wärmemarkt gebraucht, allerdings ist der Marktwert heute noch zu niedrig für tragfähige Konzepte. Gasnetzverteilnetzbetreiber müssen H2-Readiness im Netz angehen, um ihr Geschäftmodell zu erhalten. Pilotprojekte mit dezentraler Erzeugung sind wichtig, um die Entwicklung zu begleiten.
#Zukunft Verteilernetz
Eine energiemittelübergreifende und am Bedarf orientierte strategische Netzentwicklungsplanung mit dem Zielbild Dekarbonisierung ist absolut notwendig. Neben Wärmepumpen und E-Mobilität werden Autarkiebestrebungen der Endkunden zum wesentlchen Treiber. Wir arbeiten mit Verteilernetzbetreibern, um die Entwicklung von einer Ausspeisung an passive Verbraucher hin zum komplexen Management fluktuierender Ein- und Ausspeisungen durch aktive Prosumer zu steuern.
#Digitalisierung für die Energiewende
Die Einführung intelligenter Messsysteme für die Messung und Steuerung des Energieverbrauchs ist Grundvoraussetzung für die Energiewende. Durch die Änderungen des Messstellenbetriebsgesetzes wurden neue Impulse gesetzt. Dienstleister sind startklar, Geschäftsmodelle lassen sich einfacher umsetzen, jetzt kommt es auf die Massenfähigkeit der Prozesse an.
#Breitbandausbau
Kommunen in ländlichen Gebieten oder strukturschwachen Regionen sind angehalten, die richtigen Konzepte zu entwickeln, um den Infrastrukturausbau voranzutreiben. Die Entwicklung einer Ausbaustrategie und Roadmap für die Umsetzung ist sehr aufwendig für Kommunen, ob allein, in Kooperation mit anderen Kommunen oder organisiert in Zweckverbänden. INFRA|Breitband bildet alle Prozesse auf einer Plattform ab, von der automatisierten Netzplanung, der Auswertung der Markterkundung, über die Berechnung des Investitionsbedarfs sowie der Wirtschaftlichkeit bis hin zur Förderantragstellung und Kommunikation mit den Stakeholdern. Von einer Weiterführung der Förderung, als auch von einer Änderung des Förderregimes kann ausgegangen werden. Die Aufgreifschwelle von aktuell unter 100 Mbit/s wird wegfallen, wodurch noch mehr Adressen förderfähig werden.
#Transformation
Die anstehenden Herausforderungen der nahen Zukunft lassen sich vielfach nicht ohne eine weitgehende Transformation der internen Zusammenarbeitsmodelle bewältigen. Organisation, Prozesse und Schnittstellen müssen nicht nur eine hohe Produktivität ermöglichen, sondern kundenzententriert und anpassungsfähig ausgestaltet sein. Verantwortlichkeiten müssen gestärkt werden. Dies umschließt zum einen eindeutige Zuständigkeiten für die jeweiligen Wertströme von Ende zu Ende, zum anderen aber auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung der involvierten Mitarbeitenden im Kontext der Gesamtwertschöpfungskette. Organisationsinterne Silos sind Gift für den erfolgreichen Auf- und Ausbau von Geschäftsfeldern und serviceorientierten Kundenlösungen. Diese müssen zwingend überwunden werden.
#Ausbau Erneuerbare – Chance Aufdach PV
Die Ausbaugeschwindgkeit für erneuerbare Energieerzeugung gilt es zu steigern. Mit verschiedenen Energieversorgern prüfen und identifizieren wir Geschäftpotentiale und ermitteln die Zielkunden. Über eine detaillierte Prüfung der Wertschöpfungskette können Eigenleistungen erhöht werden. Wichtig ist dabei der Aufbau standardisierter End-to-End-Prozesse und gute Produktentwicklung.
Den Ausbau der Erneuerbaren haben wir selbst mit zwei Start-ups zu unserer Mission gemacht. Caeli Wind, Deutschlands erster privater Online-Marktplatz für Windkraftflächen, ist auf 19 Mitarbeiter gewachsen und hat gerade die ersten drei Auktionen erfolgreich abgeschlossen. Über 60 Energieversorger und Windkraft-Projektentwickler befinden sich auf der Plattform oder im Onboarding. Für 2023 ist die Auktionierung von Flächen für 2.000 MW mit einem Investitionsvolumen von bis zu 250 Mio. Euro geplant.
Elysium Solar, Joint Venture mit EIC Partners und Projektentwickler für Agri-PV, hat drei Projekte mit 200 MWp Leistung in konkreter Umsetzung und weitere Projekte in ganz Deutschland in der Pipeline.
#TurboKlimaschutz – Wir haben die Lösungen. Wir sind dabei.
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