Autarkiebestrebungen und die Zukunft der Verteilernetze –2. Webinar


Aufgrund der großen Resonanz auf die erste Veranstaltung im Dezember, bieten wir ein weiteres Webinar zur Zukunft der Verteilernetze an, um strategische Schlussfolgerungen für Verteilernetzbetreiber vorzustellen.

Termin: 1. Februar 2023, 14:00 – 15:00 Uhr, online
Sprecher: Ralf Nellen, Prokurist und Leiter des Teams Analyse und Dr. Norman Ruhnke, Berater

Die Energiewende findet für Endkunden im Wesentlichen auf drei Ebenen statt, von denen die ersten beiden die Bedarfsseite und die letzte die Erzeugungsseite tangieren:

  • Elektrifizierung der Wärmeversorgung über Wärmepumpen: insbesondere für Bestandsgebäude ein mühsamer Prozess, der in den letzten beiden Jahren Fahrt aufgenommen hat
  • Elektromobilität: hier gibt es bei den Neuzulassungen Bewegung, im Wesentlichen getrieben durch massive Förderung, die ab 2023 gekürzt wird
  • Eigene Strom- und Wärmeerzeugung: hier haben wir in den letzten Monaten die stärkste Bewegung gesehen, weil Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gegenüber Klimaneutralität stark an Bedeutung gewonnen haben

Jede dieser drei Ebenen wird die Zukunft der Verteilernetze auf dem Weg vom konservativen hin zum flexiblen Energiesystem entscheidend beeinflussen.
In unserem Webinar wollen wir insbesondere auf die gestiegene Relevanz von dezentraler Eigenerzeugung durch wachsende Autarkiebestrebungen auf lokaler Ebene und ihre Auswirkungen auf das Geschäft von Verteilernetzbetreibern eingehen.

Dezentrale Lösungen für Strom und Wärme werden an Bedeutung gewinnen

Die aktuellen Entwicklungen auf den Energiemärkten haben die Themen Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Damit bekommen dezentrale Autarkielösungen für die Strom- und Wärmeversorgung für Endkunden einen neuen Stellenwert, über das Thema des Klimaschutzes hinaus. Dass die Endkunden diese Anreize wahrnehmen, beweist das laut Umfragen massiv gestiegene Interesse an PV-Aufdachanlagen. Auch ein Blick auf den für die Energiewende notwendigen Ausbaupfad für Solaranlagen in untenstehender Abbildung macht deutlich, dass in den nächsten Jahren ein deutlicher Zuwachs an Autarkie der Endkunden über dezentrale Erzeugungs- und Speichereinheiten zu erwarten ist (zur Erreichung des festgelegten Ziels von 400 GW PV-Leistung im Jahr 2040).

Projektion der jährlichen Zubauraten für Solaranlagen und Aufdach-Anlagen sowie Lithium-Ionen-Batteriespeicher zur Erreichung von 400 GW installierter PV-Leistung im Jahr 2040 (Quelle: Fraunhofer ISE, LBD-Darstellung, LBD-Annahmen: Anteil Aufdach-Anlagen an Solaranlagen insgesamt rd. 50%, Batteriespeicherleistung rd. 40% der Leistung der Aufdach-Anlagen).
Die Kundenbeziehungen von Verteilernetzbetreibern werden sich massiv verändern.

Die Verteilernetzbetreiber müssen sich einstellen auf die Entwicklung von einer Ausspeisung an passive Verbraucher hin zum komplexen Management fluktuierender Ein- und Ausspeisungen durch aktive Prosumer.

Was müssen Verteilernetzbetreiber jetzt tun?
  • Sie müssen sich in die Rolle des Kunden versetzen: Was kostet (Teil-)Autarkie mit dezentraler Eigenversorgung im Vergleich zu 100%igem Bezug aus dem Netz heute? Und wie sieht die Entwicklung in den nächsten Jahren aus?
  • Sie müssen sich über die Konsequenzen für ihr Netz klar werden: Wie verändert das Bedürfnis nach Autarkie bei den Endkunden die Rolle der Verteilernetze? Was bedeutet dies für deren bedarfsgerechte Weiterentwicklung? Was ändert sich im regulierten Bestandsgeschäft?
  • Sie müssen sich Gedanken über potenzielle Upsides machen: Führen veränderte Kundenbedürfnisse auch zu Chancen für neues, unreguliertes Geschäft?

Im Webinar stellen wir das Thema im Detail vor und sprechen über unsere Vorgehensweise, die wir entsprechend den sich verändernden Rahmenbedingungen stetig weiterentwickeln.

Zum Download der Präsentation gelangen Sie hier.

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