Die Ursachen der Gaspreisexplosion – Deutlich weniger Gas über die vier Hauptrouten aus Russland
In den letzten Wochen haben wir uns mit den Ursachen und Auswirkungen des hohen Preisniveaus an den Großhandelsmärkten für Gas beschäftigt. Dabei waren wir von Beginn an der Überzeugung: Erheblich niedrigere Liefermengen aus Russland haben die Preise massiv beeinflusst. Anhand neuer Analysen können wir dies bestätigen.
Dabei haben wir die Gasflüsse über wichtige russische Transportrouten in Richtung EU untersucht. In der Abbildung unten ist die Summe der täglichen Gasflüsse über die folgenden vier Routen dargestellt – und zwar jeweils bei der Einspeisung in die EU:
- Nord Stream I (durch die Ostsee nach Deutschland): Greifswald (D)
- Yamal (über Belarus nach Polen): Kondratki (PL)
- Sojus (über die Ukraine in die Slowakei): Velke Kapusany (SL)
- Turkish Stream (durch das Schwarze Meer und über die Türkei nach Bulgarien): Strandzha (BG)
Abgebildet sind die Flüsse aus den Jahren 2019 in grün und 2021 in rot. Das Jahr 2020 ist aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nicht vergleichbar.
Abbildung: Verlauf der Summe der täglichen Einspeisemengen in die EU über vier Transportrouten aus Russland im Vergleich der Jahre 2019 (grün) und 2021 (rot) (Quelle: ENTSOG, LBD-Berechnungen)
Es ist deutlich erkennbar, wie dramatisch geringer die russischen Gaslieferungen in diesem Jahr ausfallen.
Die von der Gaspreisexplosion betroffenen Unternehmen sollten sich die Frage nach den rechtlichen Möglichkeiten für eine Kompensation stellen. Wir sind der Überzeugung, dass der Sachverhalt kartellrechtliche Relevanz hat.
Lassen Sie uns live gemeinsam noch weiter ins Detail gehen. Das EWerK der HU Berlin bietet ein Online-Seminar an, welches Geostrategien, Ursachen, Auswirkungen und die kartellrechtliche Bewertung im Detail behandelt:
16.11.2021 9:30 – 13.45 Uhr EWeRK Online-Fachseminar “Gaspreisexplosion Geostrategien – Ursachen – Auswirkungen – Kartellrechtliche Bewertung”