Digitale Wärmeplanung mit INFRA|Wärme


Teil1 – Bestandsanalyse zu Gebäudestruktur und Wärmebedarf

Wir starten heute mit einer Serie zur detaillierten Vorstellung einzelner Funktionalitäten unseres Tools INFRA|Wärme. Das erste Thema ist die Bestandsanalyse mit dem Fokus auf Gebäudestruktur und Wärmebedarf.

Wir haben mit INFRA|Wärme ein browserbasiertes digitales Tool entwickelt, welches mit Hilfe von Geodaten und intelligenten Algorithmen alle Elemente der Wärmeplanung abbildet, ähnlich einem Digitalen Zwilling. INFRA|Wärme ist allerdings mehr als nur ein Wärmekataster. Energiewirtschaftlich fundierte Informationen aus 30 Jahren strategischer Beratung zu Energie und Wärme werden in den Analysen, Szenarien und Strategien zu realisierbaren Maßnahmen verarbeitet. Unterschiedliche Annahmen zu zukünftigen Preis- und Technologieentwicklungen werden effizient im Tool dargestellt – gebäudescharf und bis 2050.

Alle Elemente, die in der aktuellen Gesetzeslage zur Kommunalen Wärmeplanung vorgesehen sind, können wir in INFRA|Wärme abbilden. Gemäß den Vorgaben des BEW können wir die Erstellung von Transformationsplänen und Machbarkeitsstudien unterstützen. Mit der interaktiven Kartenansicht lassen sich alle Analysen und Szenarien geografisch verorten und visualisieren.

Gebäudemodell und Datengrundlage

Grundlage für INFRA|Wärme ist ein Gebäudemodell. Dieses wird im ersten Schritt für den jeweiligen Mandanten, ob Kommune oder EVU, auf Basis von LoD2-Daten (Daten für 3D-Gebäudemodelle mit Level-of-Detail 2 inkl. Dachformen) im Tool erstellt. Dieses Modell wird durch Informationen zur Gebäude- und Siedlungsstruktur angereichert. Dazu zählen Daten zur Baualtersklasse, zum Zustand der Gebäude, die IWU-Typologie, Anzahl der Wohneinheiten etc.. Zusätzlich ist eine individuelle Bearbeitung bzw. Verfeinerung der Basisinformationen direkt im Tool an den Gebäuden möglich. Diese Daten werden üblicherweise durch die planende Stelle als strukturierter Datensatz z.B. als Shapefile bereitgestellt oder durch Drittquellen beschafft und über Upload-Schnittstellen integriert. Ebenfalls werden alle vorhandenen und relevanten GIS-Daten zu bestehenden Infrastrukturen per Upload in den Mandanten hochgeladen.

Die anzureichernden Daten am Gebäude werden mit Hilfe verschiedener Stakeholder erhoben. Dies sind vor allem die Kommunen, die lokalen Versorger oder weitere Stakeholder wie Wohnungsbaugesellschaften oder große Industrie- und Gewerbekunden.

Energieverbrauchs- oder Energiebedarfserhebungen

Das Gebäudemodell bildet die Grundlage für die Anreicherung von Wärmebedarfen, die zunächst mithilfe der Gebäudeinformationen (Funktion, energetischen Nutzflächen, spezifischen Wärmebedarfen) durch den tool-internen Algorithmus abgeschätzt werden können.

Datengrundlage für die Verbrauchsdaten sind die Daten der Netzbetreiber vor Ort. Für die Daten des Gas- und Strom- und Fernwärmenetzes werden Austauschgespräche mit der Strom- und Gasnetzbetreiber zu Beginn des Projekts geführt, um den Datenbedarf und die Übergabeformate abzusprechen.

Die Daten zu adressscharfen Zählpunkten können den Gebäuden in einem vorgelagerten Datenaufbereitungsschritt geografisch zugeordnet werden, um den geschätzten Wärmeverbrauch mit tatsächlichen Werten zu überschreiben. Voraussetzung für eine genaue Zuordnung sind die gebäudescharfen Wärmeverbräuche und die Information über mögliche Mitversorgungen. Auch hier ist eine individuelle Bearbeitung der Wärmebedarfe an den Gebäuden möglich.

Abbildung: Einfärbung Baublöcke nach Wärmebedarfsdichte und Auswertung des Wärmebedarfs nach Sektoren.

Die Bestandsanalyse wird durch Data-Scientists im Projekt übernommen und durch Ingenieur:innen unterstützt, um eine fachlich qualifizierte Datenaufbereitung und Darstellung sicherzustellen.

Nächste Woche stellen wir die Beheizungsstruktur innerhalb der Bestandsanalyse vor.
Für mehr Informationen melden Sie sich gern für unseren monatlichen Demotermin auf unserer Webseite an.

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