Introspektive Abrechnung mit der internen CO2-Bilanz


Im Jahr 2022 haben wir uns dazu entschieden, das Thema Klimaneutralität innerhalb der LBD neu aufzurollen. Bereits im Dezember haben wir den ersten Teil unserer Projektergebnisse, nämlich durch Beratungsprojekte mit direktem Klimaneutralitätsbezug potenziell vermiedene Emissionen, vorgestellt. Das Ziel der Berechnung ist es, nicht emittierte Emissionen aufzuzeigen und somit die Klimaneutralitätsprojekte um eine weitere Komponente zu ergänzen.

Zusätzlich haben wir unsere Mission fortgeführt, die eigenen Emissionen innerhalb unseres Unternehmens kontinuierlich zu senken, um somit als LBD und inkl. der gegründeten Start-ups – Caeli Wind und Elysium Solar – klimaneutral zu werden. Hierbei ist zu beachten, dass Klimaneutralität nur rechnerisch zu erreichen ist. Da nicht alle Emissionen vermieden werden können, muss die verbleibende Menge an CO2-Äquivalenten wieder aus der Atmosphäre entfernt werden. Dies kann durch Kompensation wie z.B. durch das Pflanzen von Bäumen oder die Wiedervernässung von Mooren geschehen. Der Weg zur Klimaneutralität beinhaltet für jedes Unternehmen und Produkt drei Schritte:

  1. Transparenz über die aktuellen Emissionen herstellen
  2. Ergreifen von Maßnahmen, um die CO2-Emissionen zu senken
  3. Nicht vermeidbare Emissionen kompensieren

Status quo: Erstellung einer CO2-Bilanz
Unsere CO2-Bilanz für 2022: Insgesamt haben wir im letzten Jahr 143 Tonnen CO2-Äquivalente verursacht.

Abbildung 1: CO2-Bilanz LBD für das Jahr 2022 in Tonnen CO2

Dieser Gesamtwert liegt damit leicht unter den Werten aus den Vorjahren. Die Emissionen aus Wärme- und Stromversorgung, sowie dem Fliegen sind auch weiterhin die mit Abstand größten CO2-Emittenten unserer Unternehmen.

Der hohe Anteil der Stromversorgung an den Gesamtemissionen resultiert zum Einen aus der begrenzten Einflussmöglichkeit auf den Allgemeinstrom des Gebäudes, in dem sich unsere angemieteten Büroflächen befinden. Zum Anderen haben sich die Emissionen aus der Stromversorgung im Zuge der Energiekrise leider verdoppelt, da wir nach über 20 Jahren der ausschließlichen Nutzung von Ökostrom für unser Büro Anfang des Jahres zwischenzeitlich in die Ersatzversorgung gefallen sind. Dem gegenüber steht im ersten postpandemischen Arbeitsjahr ein dauerhaft verändertes Beratungs- und Reiseverhalten, welches die Emissionen für Dienstreisen auf ein Viertel des Niveaus vom Jahr 2019 sinken lässt.

Durch die Erhöhung der Anzahl an Mitarbeitenden, konnten die Emissionen pro Kopf von 7,4 Tonnen pro Person im Jahr 2019 auf 2,2 Tonnen pro Person im letzten Jahr gesenkt werden. Das klimaverträgliche Emissionsbudget pro Person wird weithin auf maximal 2,3 Tonnen pro Person/Jahr geschätzt. Allein die Emissionen am Arbeitsplatz erreichen also bereits das Budget, das einer Person im Jahr theoretisch zusteht.

Next Step: Konsolidierung

Nach der Erfassung der Ist-Situation gilt es nun Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung der CO2-Emissionen umzusetzen. Doch wie kann die LBD diese Emissionen beeinflussen? Die Entwicklung & Umsetzung von Maßnahmen begann bereits im letzten Jahr. Dazu orientierten wir uns am LBD Klimakompass und setzten das Vermeiden von Emissionen sowie die Dekarbonisierung in den Fokus.

Wir haben die Emissionen aufgeschlüsselt und untersucht, welche Emissionsquellen unserer Büroflächen maßgeblich von der Vermietung, den Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:in beeinflusst werden können.

Abbildung 2: Zuordnung der Emissionen im Hinblick auf die maßgebliche Beeinflussbarkeit

Als Sofortmaßnahme wurde die Vermietung im letzten Herbst darum gebeten, sich an den Maßnahmen zur Einsparung von Energie zu beteiligen. Aufgrund der Mietstrukturen konnte die Entscheidung nicht allein für unser Büro getroffen werden und auch die anderen Mietparteien mussten zustimmen.

Erste Erfolgserlebnisse: Darüber sprechen schärft sofort das Bewusstsein

Eine spannende Beobachtung war, dass bereits die interne Kommunikation zu den Bestrebungen der LBD, breite Unterstützung, Umsetzungsideen und bereits ein bewussteres Verhalten der Mitarbeiter:innen direkt zur Folge hatte.

Diese Entwicklung zeigte sich nach kurzer Zeit bereits in einem angepassten Reiseverhalten der Berater:innen. Inzwischen wird der Zug bevorzugt genutzt, wann immer es zeitlich möglich ist. Insgesamt wurden 3x so viele Zugfahrten, wie Flüge gebucht, obwohl diese nur ein Drittel der Emissionen aller Flugreisen verursacht.

Wir freuen uns, Sie weiterhin zu den Klimaneutralitätsentwicklungen der LBD intern und den externen Projekten auf dem Laufenden zu halten. Ein wichtiges Ziel für dieses Jahr ist der (erneute) Wechsel zu einem Grünstrom-Anbieter. Mit diesem essenziellen Schritt können in diesem Jahr wieder über 20 Tonnen CO2-Äquivalent gespart werden. Weitere Maßnahmen sind bereits gemeinsam mit den Kolleg:innen in der Entwicklung und Bewertung.