Blick in die LBD-Werkstatt – Ausblick 2022
Wir gestalten den Energiemarkt und unsere Lebensräume auch 2022 mit.
Liebe Leser:innen,
das Jahr 2022 wird sicher in vielerlei Hinsicht ein spannendes Jahr, für uns persönlich, für uns als LBD, für die Energiewirtschaft und für unsere Gesellschaft. Neben vielen anderen großen Herausforderungen, müssen wir die gewaltige Aufgabe der Klimawende meistern. Wir und unsere Kund:innen werden nun die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen angehen, um „Dreimal besser und dreimal schneller“ zu werden (Robert Habeck, Pressekonferenz zum #TurboKlimaschutz am 11.01.2022).
Der erste Blick in die Werkstatt fasst die wichtigsten Themen und Trends für unsere Kund:innen in 2022 zusammen.
Grüner Wasserstoff soll bei der Dekarbonisierung eine noch bedeutendere Rolle einnehmen.Während die Politik dieses knappe Gut derzeit dem Wärmemarkt vorenthalten will, halten wir seinen Einsatz auch in diesem Sektor für unerlässlich. Das geht aktuell nur über dezentrale Erzeugung. In einem Verkäufermarkt wird das Produkt in die Sektoren gehen, welche die höchste Zahlungsbereitschaft haben. Deshalb ist die die Kenntnis des jeweiligen Marktwertes von grünem Wasserstoff in den verschiedenen Anwendungen unerlässlich. Für die Betreiber von Gasverteilernetzen muss das Ziel sein, H2-Readiness herzustellen. Und sie müssen Überzeugungsarbeit leisten, dass Klimaneutralität im Wärmesektor ohne grünen Wasserstoff nicht zu erreichen ist.
Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, einen flächendeckenden Ausbau mit Breitbandnetzen bis zum Jahre 2025 zu erreichen. Gerade im ländlichen Raum müssen Versorgungslücken geschlossen werden. Neben eigenwirtschaftlichem Ausbau braucht es auch geförderte Projekte, vor allem muss die Ausbaugeschwindigkeit massiv erhöht werden. Mit INFRA|analytics haben wir ein Tool entwickelt, welches die Planung vereinfacht, den Investitionsbedarf antizipiert, Partizipation fördert, Prozesse automatisiert und digitalisiert. Allerdings gilt es auch hier die Zukunft, Stichwort 5G oder autonomes Fahren mitzudenken, um während der Bauphase nicht von Innovationen überholt zu werden..
Für Dekarbonisierungsstrategien im Wärmemarkt sind Transformationspläne der Schlüssel.Übergreifend über alle Infrastrukturen im Wärmemarkt müssen Transformationspläne erstellt, gesteuert und überwacht werden. In 9 Jahren sollen 50% des Wärmemarktes klimaneutral sein, im Stromsektor haben wir doppelt solange benötigt. Wir sehen geodatenbasierte Potenzialanalysen am Gebäude und in der Fläche als effiziente Lösung, um die notwendige Geschwindigkeit zu ermöglichen. Aber es benötigt auch neue Vertriebswerkzeuge für die Marktbearbeitung und die Sicherung der Dienstleisterkapazitäten wird zum Erfolgsschlüssel in der Umsetzung.
Der Netzbetrieb muss sich weiterentwickeln, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen. Konzessionsverfahren sind Feedback aus dem »Markt« für den monopolistischen Strom- und Gasnetzbetrieb. Verschiedene Megatrends verändern die Anforderungen an die künftige Netzbetriebspraxis; die Zeit zwischen Verfahren kann zur eigenen Weiterentwicklung des Netzbetriebs genutzt werden. Die Netzbetriebsanalyse unterstützt diese Weiterentwicklung und fragt dazu über 500 Fähigkeiten in der Praxis ab.
Die massive Steigerung der Energiepreise in den letzten Monaten führt zu hoher Unsicherheit der Verbraucher:innen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei vielen Unternehmen. Betroffene Großverbraucher und Energieversorger müssen darauf reagieren. So sollten Schadenersatzansprüche gegenüber den Verursachern der #Gaspreisexplosion geprüft werden. Die Verbraucher:innen wünschen sich in diesen Zeiten Sicherheit. Das wird einerseits zu einer Wiederbelebung der Grundversorger führen, die jetzt ohne Frage für viele Kund:innen der sichere Hafen sind. Andererseits wird der massive Preisanstieg bei den fossilen Energieträgern Autarkie und Eigenversorgung attraktiver machen. Versorger sollten deshalb bei Beschaffung und Pricing keine Risiken eingehen und den zu erwartenden Nachfrageschub bei PV-Anlagen vertrieblich nutzen.
Kommunale Klimaschutzkonzepte müssen anhand das CO2-Restbudgets völlig neu gedacht und gestaltet werden. Die Klimaneutrale Stadt als Zielbild wird der Maßstab für politisches Handeln. Mit geodatenbasierter Bedarfsanalyse am Gebäude müssen ganz neue Infrastruktur- und Stadtentwicklungsprozesse erstellt und ermöglicht werden. Akzeptanz und Teilhabe sehen wir dabei als Voraussetzung für gesellschaftlichen Frieden.
Für die jetzt anstehende Zukunftsaufgabe ist der Rechtsrahmen nicht mehr geeignet. Auf dem Weg zur Klimaneutralität braucht es Anpassungen in der Fördermittel- und Genehmigungspolitik für erneuerbare Energie und Infrastrukturen, sowie in der Anreizsetzung für smarte Investitionen in der Digitalisierung. Die Systematik der Netzentgelte und die Eigenkapitalverzinsung müssen dementsprechend ausgerichtet werden. Aus dem neuen Rahmen resultieren auch neue Geschäftsmodelle.
Die Anforderungen der Dekarbonisierung verlangen konsequent eine energiemittelübergreifende strategische Netzentwicklungsplanung. Die Anforderungen an die Entwicklung der Infrastrukturen muss vom prognostizierten Bedarf im Netz geplant werden. Hierfür braucht es einen Plan für jedes Netzteil, jedes Quartier, jeden Block und jede Immobilie, wie diese dekarbonisiert werden kann. Diese Planung bestimmen die ortsgünstigsten Energiemittel und damit auch die Anforderungen an die Infrastrukturen, dafür muss die Planung bereits in der Strategischen Planung zwingend geodatenbasierend sein.
#TurboKlimaschutz – Wir haben die Lösungen. Wir sind dabei.