Erfahrungsaustausch Metering zur CLS-Schnittstelle intelligenter Messsysteme


Mit 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus insgesamt 27 Unternehmen der Energiewirtschaft hatte der digitale Erfahrungsaustausch Metering 18.06.2021 ein hohes Interesse hervorgerufen. Die zahlreiche Teilnahme reflektiert Aktualität und Relevanz der CLS-Schnittstelle im Messwesen.

Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Marktakteuren ist ein wesentlicher Bestandteil des intelligenten Messwesens. Mit Voranschreiten des Rollouts intelligenter Messsysteme ergibt sich nun für die Akteure wie Messstellenbetreiber die Herausforderung zur Kommunikation zu anderen Marktteilnehmern und -rollen mit unterschiedlichen Systemen und Geräten.

Der CLS-Kanal ermöglicht hierfür eine sichere Kommunikation zwischen dem Smart Meter Gateway (SMGW) und CLS-Geräten wie Steuereinheit, Submetereinheit oder Einheiten für die Anbindung von Ladeinfrastruktur. Dadurch ist der Gateway Administrator die unmittelbare Schnittstelle zu den aktiven Externen Marktteilnehmern (aEMT), die CLS Geräte implementieren wollen. Sebastian Heß, Geschäftsführer bei ZENNER Hessware, rät dazu, Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) frühzeitig in Implementierungsprojekte einzubeziehen um einen effektiven Kommunikationsweg zu realisieren.

Diverse Pilotprojekte zum CLS-Kanal wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Im Bereich der Netzleittechnik konnte durch bidirektionale Kommunikation zwischen CLS-Modul und SMGW bereits eine automatisierte Anmeldung dezentraler PV-Anlagen an der Leittechnik verwirklicht werden, berichtet Prof. Gerd Heilscher, Leiter der Smart Grids Forschergruppe an der Technischen Hochschule Ulm während des Erfahrungsaustausches.

CLS-Management findet aber nicht nur in der angewandten Forschung Anwendung. Der regulatorische Rahmen für die zukünftige Steuerbarkeit von Anlagen sowie die Bereitstellung von Mehrwertdiensten treiben Dienstleister wie GWAdriga an, neue BPO-Lösungsansätze zu entwickeln. Christian Unger, Leiter Services bei GWAdriga legte dar, welche Systeme es in Zukunft in Einklang zu bringen gilt. Eine Weiterentwicklung des Gateway Administrators bzw. passiven Externen Marktteilnehmer (pEMT) zu einem aEMT ist dabei einfacher als neue Systeme zu etablieren, meint Christian Unger.

Die Marktreife neuer Lösungen für die Kommunikation über den CLS-Kanal streut allerdings. Die Anbindung an die Netzleitwarte und die Steuerung von Anlagen sehen die Beteiligten in der Forschung und Entwicklung, wohingegen der Bereich Submetering eine rasche Marktreife verspricht. Noch existieren keine Marktstandards für Prozesse und den entsprechenden Systemen zu einer CLS-Umsetzung. Marktteilnehmer müssen sich häufig die gleichen offenen Fragen stellen:

  • Werde ich aEMT?
  • Wie bilde ich die CLS-Kommunikation systemseitig am besten ab?
  • Was kann/muss ich vor der Marktregulierung tun?

LBD erschließt für Sie gerne das gebündelte Wissen aus Wissenschaft, Technik und Markt und unterstützt Sie bei diesen und weiteren Fragestellungen zur CLS-Thematik.

Ansprechpartner: Dirk Müggenburg