Sind Sie auf dem Weg zum Digitalen Champion?


Traditionelle Energieversorger und Stadtwerke befinden sich aktuell in einem großen Transformationsprozess hin zu einem zukunftsfähigen Versorgungs-, Dienstleistungs- und Infrastrukturpartner. Dabei kommt der konsequenten Digitalisierung und der Erschließung neuer digitaler Geschäfte eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Sie bilden das Fundament für nachhaltiges Wachstum und Profitabilität in der Zukunft. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad zeigen sich zudem deutlich robuster gegenüber Krisen.

Das digitale Bewusstsein ist bei allen ambitionierten Energieversorgern bereits vorhanden. In Einzelinitiativen und Pilotprojekten werden mehr und mehr Erfahrungen gesammelt. Schrittweise werden digitale Fähigkeiten und Organisationsstrukturen aufgebaut. Digitalisierung wird zunehmend als Priorität in der Unternehmensstrategie wahrgenommen und dort auch verankert.

Nichtsdestotrotz steht der digitale Wandel bei allen Akteuren erst am Anfang. Digitalisierung muss zum Teil der Unternehmens-DNA werden. Digitale Ökosysteme und operative Exzellenz müssen gelebte Realität in den alltäglichen Arbeitsprozessen werden. Erst wenn Digitalisierung natürlicher Bestandteil des Geschäfts ist, spricht man von „Digitalen Champions“. Bekannteste Beispiele sind die beiden US-Unternehmen Amazon und Alphabet. Sie zeichnen sich durch sehr hohe Anpassungsfähigkeit, strikte Ressourceneffizienz und sehr kurze Markteinführungszeiten aus. Ihnen gelingt dadurch eine signifikante und nachhaltige Steigerung ihres Umsatzes und Ergebnisses. Sie sind innovative, umsetzungsstarke Vorreiter und differenzieren sich deutlich vom Wettbewerb.

Deutsche Energieversorger sind hiervon noch ein weites Stück entfernt. Sie sind eher als digitale Anfänger oder bestenfalls Fortgeschrittene einzuordnen. Ihnen fehlt es i.d.R an einer stringenten Digitalisierungsagenda, auf welche die einzelnen Initiativen einzahlen. Es erfolgt bisher keine übergreifende End-to-End Betrachtung von Digitalisierungsmaßnahmen mit signifikantem, erfolgswirksamem Ergebnisbeitrag.

Mit Hilfe einer digitalen Agenda lassen sich steuerungsfähige Maßnahmen und Meilensteine definieren und der erforderliche Ressourcenbedarf ableiten. Sie gibt Orientierung und ermöglicht die Nachverfolgung des Digitalisierungsfortschritts in den einzelnen Geschäftseinheiten. Dazu müssen für jedes relevante Geschäftsfeld das jeweilige Zielbild, die Initiativen zum Erwerb weiterer digitaler Fähigkeiten und die Erfolgsfaktoren beschrieben werden. Auf dieser Basis lässt sich die Ausprägung und der Fortschritt des digitalen Entwicklungsstandes in den einzelnen Geschäftsbereichen bestimmen.

LBD hat hierzu eine Methodik aufgebaut und erfolgreich eingesetzt, die eine geschäftsfeldspezifische Einordung des Digitalisierungsstandes des jeweiligen Energieversorgers entlang von sechs Dimensionen ermöglicht: Kundenerlebnis, Innovation, Produktivität, Steuerungsfähigkeit, Transformation und Nachhaltigkeit (siehe Abbildung).

Die Dimensionen geben das jeweilige „Reason why“ wieder, d.h. die Missionen, die mit der Digitalisierung erreicht werden sollen. Mit ihnen kann abgestuft das Vorankommen bzw. der Erfolg der Digitalisierung gemessen werden. Der eigene Digitalisierungsgrad lässt sich auf diese Weise je Geschäftsbereich sowohl im Branchenvergleich aufzeigen als auch mit Blick auf andere Branchen und regionale Märkte. Gleiches gilt auch für die Entwicklung des digitalen Fortschritts in den Querschnitts- und Supportfunktionen, für die LBD ebenfalls den jeweiligen Reifegrad bestimmen kann.

Mit unserem Ansatz adressieren wir das Bedürfnis vor allem der Führungsspitzen der Energieversorger. Häufig streben diese ehrgeizig die nächste Stufe der Digitalisierung an, ohne echte Transparenz zum digitalen Fortschritt in ihrem Haus zu haben. Der vergleichende Blick auf Stand und Fortschritt der Digitalisierung je Unternehmensbereich hat einen hohen Reiz und eröffnet hochrelevante Informationen zu weiteren erforderlichen Maßnahmen und Schritten.

Jedoch darf daneben nicht außer gelassen werden, dass sich eine konsequente Digitalisierung nur über Teams und Abteilungen hinweg erreichen lässt. Digitalisierung endet nicht – wie aktuell bei vielen Energieversorgern zu beobachten – an Organisationsgrenzen. Sie muss vielmehr aus einer Wertstromperspektive gedacht werden. Mit der Digitalisierung nähern sich Märkte immer stärker an. Dies betrifft nicht nur die Wahrnehmung der Endkunden. Es gilt auch für die effiziente Nutzung der Daten, die integrierte Entwicklung künftiger Fähigkeiten und die Etablierung neuer Zusammenarbeitsformen.

All dies ermöglichen wir mit unserem Herangehen, mit dem wir konkreten Mehrwert schaffen. Wir machen den Stand und den Fortschritt der Digitalisierung im Unternehmen differenziert greifbar und richten dabei den Blick konsequent nach vorne. Es geht weniger um einen Benchmark auf der Basis von Vergangenheitsdaten. Im Fokus steht der Abgleich zum digitalen Zielbild, zu den künftigen Anforderungen aus den relevanten Wertströmen und zur adäquaten Abbildung der konvergierenden Handlungsfelder. Im Ergebnis entsteht Transparenz zum Entwicklungsstand und zum weiteren Potential. Auf dieser Basis können die weiteren Initiativen und Maßnahmen initiiert und die Roadmap zum Digitalen Champion beschrieben werden.

Ansprechpartner: Dr. Andreas Hense